Deformierte Zehen, wie bspw. Krallenzehen oder der weitverbreitete Hallux Valgus, können nicht nur optisch und kosmetisch störend sein, sie verursachen auch langfristige Schmerzen und Unannehmlichkeiten. Sie sind eine orthopädische Anomalie, bei der die Zehen eine unnatürliche Form annehmen. Diese ungleiche Position kann auf verschiedene Ursachen, wie falsches Schuhwerk, genetische Veranlagung sowie auch übermäßige Belastung zurückgeführt werden. Eine rechtzeitige Behandlung, inklusive geeigneter Schuhe und Einlagen, kann dabei helfen, Beschwerden zu lindern und die Deformation zu korrigieren.
Die verschiedenen Deformationsarten
Hammerzehen
Diese Zehendeformität ist durch eine charakteristische Krümmung der Zehen gekennzeichnet, die an die Form eines Hammers erinnert. Meist sind die mittleren drei Zehen betroffen. Die Zehen sind am Grundgelenk gebeugt, sodass das Zehenende nach unten neigt und das Endgelenk nach oben zeigt. Durch diese unnatürliche Form können die Zehen erheblich belastet werden. Durch zu enges Schuhwerk kann an dem gebeugten Gelenk durch Reibung an der Schuhinnenseite Druckstellen und Hautirritationen entstehen.
Krallenzehen
Die Krallenzehe ähnelt der Form des Hammerzehs, weist jedoch neben der Beugung auch eine Überstreckung des Grundgelenkes auf. Diese Position beeinträchtigt sowohl den normalen Gang als auch das Tragen von Schuhen. Betroffene Personen neigen dazu, sich einen spezifischen Gang anzueignen, der den Druck auf die Zehen minimiert.
Hallux Valgus
Bei einem Hallux Valgus neigt sich der große Zeh in Richtung der anderen Zehen, wobei das Zehengrundgelenk nach außen abweicht. Dies hat eine knochige Ausbuchtung am Gelenk des großen Zehs zur Folge. Aufgrund dessen ist diese Art der Deformation vorwiegend optisch zu erkennen. Sie führt jedoch auch zu einigen Beschwerden wie Schmerzen (durch Druckausübung bspw. durch einen Schuh), eingeschränkte Mobilität des großen Zehs und häufig ein geschwollenes und entzündetes Gelenk.
Hallux Varus
Bei dieser Zehenfehlstellung neigt sich der große Zeh von den anderen Zehen weg. Sie beeinträchtigt die normale Abrollbewegung des Fußes und kann somit potenzielle Schmerzen verursachen. Auch hier kann eine Reibung durch zu enges Schuhwerk auftreten, sowie auch eine eingeschränkte Beweglichkeit des Zehs bestehen.
Überlappende bzw. unterlappende Zehen
Häufig leiden Personen auch unter Zehen, die über- bzw. untereinander liegen. Dies ist für viele nicht nur ein ästhetisches Problem, es kann auch zu Schwielen durch erhöhte Reibung kommen. Außerdem wird durch diese Deformierung das Tragen von herkömmlichen Schuhen erschwert. Häufig liegt auch eine Verformung des Nagels vor.
Die Ursache der Deformation
Häufig treten deformierte Zehen in Kombination mit Fußfehlstellungen auf, wie bspw. dem Knick- bzw. Plattfuß. Des Weiteren stellt primär falsches Schuhwerk eine relevante Grundursache dar. Dies umfasst sowohl zu enge Schuhe, als auch Schuhe mit hohem Absatz und Zehentreter, wo Personen dazu neigen, Ihre Zehen zu verkrampfen, um Halt zu finden. Zehendeformationen können aber auch das Resultat von neurologischen Verletzungen oder einer genetischen Veranlagung sein.
Therapie & Zehenförderung: Das können Sie gegen deformierte Zehen tun
Je nach Ausprägung und Schmerzensgrad können deformierte Zehen durch vielfältige Methoden sowohl vorgebeugt als auch behandelt werden. Für jeden Betroffenen gibt es individuelle Lösungsansätze, die zu mehr Komfort und höherer Funktionalität führen. Ein paar wichtige Techniken sind:
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Zehengymnastik: Durch gezielte Übungen können sowohl die Mobilität der Zehen und des Bewegungsapparates als auch dessen Koordination und Kraft verbessert werden. Außerdem können durch regelmäßige Durchführung der Zehengymnastik die Muskeln gestärkt und die Durchblutung gefördert werden. Dies wirkt sich allgemein auf die Balance und die Gesundheit des gesamten Körpers aus.
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(Nacht-)Schienen: Diese orthopädischen Hilfsmittel werden während des Schlafes getragen und fixieren schonend die Zehen in einer neutralen Position. Dadurch unterstützen sie die natürliche Ausrichtung der Zehen und wirken gezielt gegen Deformationen. Diese Maßnahme lindert Schmerzen und kann, bei regelmäßigem Tragen, die deformierte Position zumindest ein wenig korrigieren.
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Offene bzw. weite Schuhe: Die Wahl des richtigen Schuhwerks ist entscheidend sowohl um Deformationen zu reduzieren, als auch um diese vorzubeugen. Bei gekrümmten Zehen wäre der Kauf von weiten bzw. breiten Schuhen sinnvoll, um den Zehen genug Platz zu lassen. So kann Reibungen und infolgedessen Druckstellen, Schwielen und eine Verstärkung der unnatürlichen Ausrichtung entgegengewirkt werden.
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Operation zur Streckung der Zehen: Wenn eine Versteifung vorliegt oder die konservativen Methoden zu keiner Besserung führen, kann ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden. Bei einer Versteifung können die Zehen durch eine Operation begradigt werden. Jedoch tritt hier, je nach Eingriff, eine längere Erholungszeit auf, in der der Fuß nicht belastet werden darf.
Übungen für gesündere Füße
Zehengymnastik hilft Ihnen primär dabei, deformierten Zehen vorzubeugen. Folgende Übungen eignen sich für die Erhöhung der Funktionalität Ihrer Füße:
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Zehen spreizen: Stellen Sie Ihren Fuß gerade hin und versuchen Sie Ihre Zehen so weit es geht auseinanderzuziehen. Wiederholen Sie dies 10-mal pro Fuß.
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Murmeln aufheben: Legen Sie einen kleinen Gegenstand, bestenfalls mit weicher bzw. runder Form, um die Zehen nicht zu schädigen, auf den Boden und versuchen Sie dieses Objekt mit den Zehen zu greifen und anzuheben. Wiederholen Sie dies abwechselnd.
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Zehen anheben: Versuchen Sie all Ihre Zehen anzuheben, halten Sie dies für einen Moment und setzen Sie sie dann wieder ab. Dieser Versuch wird 10-mal wiederholt.
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Der Raupen-Gang: Setzen Sie sich auf einen Stuhl und beachten Sie, dass vor Ihnen ausreichend Platz ist. Stellen Sie die Füße gerade hin und lassen Sie nun einen Fuß sich langsam wie eine Raupe nach vorn bewegen. Dabei werden die Zehen eingeknickt und der Fuß nach vorn gezogen, anschließend werden die Zehen wieder gestreckt und der Vorgang wiederholt sich. Wechseln Sie Ihre Füße nach einem “Raupen-Gang” immer ab.
In unserem Blogbeitrag finden Sie mehr Übungen zur Fußgymnastik.
Deformierte Zehen – das sollten Sie noch beachten
Das Tragen von weiten Schuhen ist ein relevanter Faktor zur Vorbeugung & Förderung von deformierten Zehen. Durch Ihre unnatürliche Position können sie bei üblichen Schuh-Ausrichtungen beim Gehen gegen die Schuhinnenseite stoßen, wodurch schmerzhafte Reibungen und Druckstellen entstehen. Außerdem ist die Verwendung von Zehenkissen bzw. von Zehenseparatoren ebenfalls empfehlenswert, um Schmerzen zu lindern und den Komfort der Zehen innerhalb des Schuhs zu steigern. Wir bieten Ihnen eine hohe Auswahl an weiten Schuhen, die sich optimal für gekrümmte Zehen bzw. Fußfehlstellungen eignen und darauf spezialisiert sind, jeden Schritt Ihres Weges so angenehm wie möglich zu gestalten.